Bezirks- und Gemeindesuche
Fan von Pfarrer Brei bedrohte Gegner: Freispruch
"Er gehört ausgeräuchert, der Depp dahinten" hat ein Oststeirer auf Facebook gepostet und damit laut Anklage einen Arzt bedroht. Das Straflandesgericht sprach den Mann frei.
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Dieser hatte sich über den singenden Pfarrer Franz Brei und dessen seiner Meinung nach exzessiven Glockengebrauch aufgeregt. Am Freitag wurde der Pfarrer-Befürworter im Grazer Straflandesgericht freigesprochen, weil "ausräuchern" nicht eindeutig eine Drohung darstelle.
Pfarrer Brei hatte in der oststeirischen Gemeinde Unterlamm zwar zahlreiche Fans, aber auch einige Gegner. Besonders nachdem er neue Glocken anschaffen ließ, die wesentlich lauter als die alten waren und per Fernbedingung jederzeit erklingen konnten. "Er hat nur mehr geläutet, vom Wirtshaus aus, wenn er lustig war oder wenn Busse gekommen sind", beschrieb es jener Arzt, gegen den sich die angebliche Drohung gerichtet hatte. Der Mediziner hatte nämlich eine Unterlassungsklage eingebracht, die das ständige Gebimmel eindämmen sollte. "Dann hat der Pfarrer zum Bürgermeister gesagt, wenn er nicht läuten kann, wann er will, geht er", schilderte der Zeuge weiter. Und das tat Brei schließlich auch, zunächst nach Liechtenstein und nun ins Burgenland.
"In der Oststeiermark versteht man unter 'ausräuchern' vertreiben oder Brandstiftung, und davor muss man sich schon fürchten", stellte Staatsanwalt Johannes Winklhofer sprachliche Überlegungen an. "Ich hab' gegen keinen etwas, ich hab' das in der ganzen Aufregung geschrieben", meinte der angeklagte Pflasterer. "Was hat sie den so aufgeregt?", fragte Richter Christoph Lichtenberg. "Dass der Pfarrer gegangen ist", so der Angeklagte. Da es sich nach Meinung des Richters um eine etwas unklare Äußerung handelte, sprach er den Oststeirer frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.